Hiddensee


Das Wort Hiddensee allein genügt. Wer noch nie da war, bekommt Gänsehaut, strahlt allein das Wort, Mystik, Ruhe, einmaliges Inselfeeling, mit keiner anderen Insel vergleichbar, aus. Mag die große Schwesterinsel Rügen an landschaftlichen Reizen sich prachtvoll in der Sonne räkeln, so reicht das Wort Hiddensee aus, um selbst erleben zu wollen, was wunderbar einmalig ist.

Derjenige, der sich erst gern informiert, bevor er reist, der liest, was Gerhart Hauptmann, Oskar und Käthe Kruse, Thomas Mann und Ringelnatz, selbst Asta Nielsen zum Ausdruck brachten: Hiddensee ist eine Insel, die sich in ihren Veränderungen stets treu bleibt. Man trifft auf Menschen, die die Insel noch von früher kennen und fragt, was das für Veränderungen sind. Die Antwort: Im Westen kämpft man, dass die Insel nicht weiter abgetragen wird, im Osten, dass sie nicht verlandet. Mehr hört man nicht.

Sie ist seit eh und je eine autofreie Insel, ein stets erweiterbares Vogelparadies, sandig und flach im Süden, Heideland umgibt die Mitte, Hügelland thront sacht im Norden, Steilküste im Westen und Norden und weite Wiesen im Osten. Und sonst?
Selbst auf der Überfahrt, sei es von Schaprode oder der Hansestadt Stralsund, mit der „Weißen Flotte“ oder der Inselreederei Hiddensee, erfährt man mit nackten Zahlen von Hiddensee nur das, was man oft schon weiß.

Große Möwen umkreisen das Schiff, Kormorane ziehen durch die Lüfte, manchmal ziehen Fischkutter ihre Kreise. Die Reusen sind nicht zu übersehen, mit Eleganz begrüßen Yachten die ankommenden Gäste in Neuendorf, Vitte und Kloster.

Das Fischerdorf Neuendorf zählt gerade mal 300 Seelen, das war schon immer so. Sich nach den Winden richten, entstanden fast unscheinbar weiße, reetgedeckte Häuser. In Richtung Süden laufend, kommt man nicht weit. Und doch ist es des Weges wert. Flach, lang und beruhigend schön liegt das Vogelparadies Gellen mit Gänsewerder zu Füßen.

Vitte liegt in der Mitte, mit nur knappen 500 Einwohnern ist es Hiddensee Zentrum und Verwaltung. Kleine Hotels und einige Pensionen sind hier zu finden. Fasziniert verweilt man vor dem „blauen Haus“ und dem „schiefen Haus“. Runenzeichen markieren nicht nur diese Häuser. Der Strand, ein Traum aus weißen Sand, azurblau und glasklar das Wasser. Ruhe, sonst nichts.

Strand


Ein kleiner Hafen mit Souvenirs, reichlich Fisch und einem Hafenamt, ein Gefühl als wäre das schon immer so, so begrüßt Kloster seinen Gast. Es ist die werdende Künstlerkolonie, glaubte schon so mancher Dichter, Denker und Maler. In den Häusern stehen sie, die Bücher, Skizzen und Erlebnisse in Bildern. Der Gast zunächst irritiert schaut, die Häuser alle im eigenwilligen Stil, erste Rast am Heimatmuseum. Dahinter steinig und sandig zugleich liegt des Klosters Strand, geneigt nach Bernstein, Hühnergöttern und anderen Schätzen zu suchen. Durch Dornbusch, rosigen Hecken oder entlang der Steilküste findet man den Weg zum krönenden Höhepunkt. Auf 72 m Erhebung der Insel setzte man den markant weiß leuchtenden Leuchtturm. Der Platz vereint, was Hiddensee bewegt. Erwartungsvoll man die Insel betritt, man sie ins Herz geschlossen sie nur verlassen kann.