Kraftvoll hält Rügen ihr liebstes Kind – den Jasmund


Als wolle sie sich loslösen und für sich alleine agieren und doch lässt die große Mutter Rügen die kleine Halbinsel Jasmund nicht los. Nur die beiden Nehrungen, die Schaabe im Norden und die Schmale Heide trennen den Jasmund von der Hauptinsel Rügen. Flach und sandig am Küstenstreifen des Großen und des Kleinen Jasmunder Boddens, türmt sich der Jasmund gen Ostsee auf, erblüht als Stubnitzer Buchenwald und findet abrupt sein Ende im Nordosten. Winde und ein sich oft aufbäumendes Meer, tragen ab, was die Eiszeiten einst erschufen, bizarr und atemberaubend schön, die Steilküste.

Windjammer im Westen, trügerische Stille im Herzen und wildzerreißend malerisch, von Schönheit getragener Osten – oft bezeichnet man den Jasmund als windgepeitschte Schöne und die Stubnitz als Zauberwald auf imposanten Kreidefelsen. Beide sind unzertrennlich und an der Nordostseite des Schützens wert.
Der Nationalpark Jasmund ist mit seinen 3000 ha Deutschlands kleinster Nationalpark, besitzt allein 603 ha Ostseeküste, 40 ha Moorland und den 2000 ha großen Wald Stubnitz und ist nahezu autofrei. Auf den Spuren gemalter Werke Caspar David Friedrich führt der Hochuferweg von Sassnitz nach Lohme vorbei an den Wissower Klinken, dem vielzitierten Königsstuhl, der sagenumschriebenen Victoriasicht und dem informationsreichen Besucherzentrum des Nationalparks.

Mit Sassnitz als Hauptort gilt der Jasmund als Tor zur Welt. Als Hafenstadt trumpft Sassnitz mit Geschichten als eines der ersten Seebäder und mit seiner handelsfähigen Hochseefischerei. Das Herz Jasmund schlägt in Sagard, mittelalterlich das Gewand und mit 3500 Jahre alten Hügelgräbern nahe Dobberworth. Boddenidylle und mit eigener 6000 Jahre alten Kultur liegt Litzow direkt zwischen den beiden Jasmunder Bodden. Mit schwedischen Tatsch, dem Schloss Spyker, der Jasmund Therme und einem Kreidelehrpfad verabschiedet sich der Jasmund in Richtung Halbinsel Wittow.