Die Granitz und ihr Jagdschloss


Zwischen den beiden mondänen Ostseebädern Binz und Sellin erhebt sich eines der größten geschlossenen Waldreviere Rügens, an deren Spitzen neugierig die Türme eines Jagdschlosses in die Welt hinausschauen. Die Granitz umfasst eine Gesamtfläche von über 1000 ha und gehört zu den begehrten Ausflugszielen auf Rügen. Allein der Wald spendet im Sommer einen angenehm kühlen Schatten. Die Steigungen in der hügeligen Landschaft sind von geringer Bedeutung. So kann ein Jedermann die Wanderung unter urigen Buchen und Kastanien genießen. Informationsschilder und thematisierte Routen lehren und belehren auf teils amüsante, teils nachdenkliche Art und Weise über den Mensch und den verletzlichen Wert der Natur.

Ob vom Parkplatz in Binz, zu Fuß von Lancken –Granitz, den Wald durchwandert, die Kutsche bevorzugt oder doch den schnaufenden „Rasenden Roland“ gewählt, zum Schloss der Fürstenfamilie Malte zu Putbus geht es langsam und stetig den Hügel hinauf bis auf 107 m. Liebevoll erhielt es die Bezeichnung Tempelberg ist die höchste Erhebung im Biosphärenreservat Südost-Rügen.

Oft sonnenüberflutet öffnet sich dort eine Lichtung, in deren Mittelpunkt das Jagdschloss sich befindet. Das Schloss steht in seiner Herrlichkeit auf recht kargen Raum, der Wind der See hier kleine Spiele treibt. Doch schon sein klassizistisches Gewand, mit seinen 4 Außentürmen und dem 38 m hohen Mittelturm sind ein gern gesehenes Fotomotiv und motiviert die Heiratswilligen das Haus zur angesagten Lokation zu wählen. Das Innenleben des Schlosses überzeugt mit seinen vielen Zimmern und Galerien, welche gelegentlich zu Konzerten und Turmsingen einladen. Es scheint als seien in beinahe jedem Winkel die Trophäen der Jagd zu sehen

Mit gleichen Ornamenten ausgestattet, führen im Mittelturm 154 gusseiserne Stufen zur schönsten Aussicht Rügens hinauf. Bei klarem Wetter reicht die Sicht des atemberaubenden Rundblicks bis in die Hansestädte Stralsund und Greifswald hinein.

Jagdschloss in Granitz


Mittelalterlich gibt sich das Gewölbe im Keller des Schlosses. Dort zeigt ein Wandgemälde mit ausgelassener Heiterkeit, wie Feste damals und heute gefeiert werden können.